Nico: „Was sind die größten Fehler bei der KI-Einführung, die du beobachtest?
Berndt: „Im Operativen gehören Fehler dazu. Bei dem Tempo, in dem sich die KI-Technologie entwickelt, geht es nicht ohne. Da ist Trial-and-Error kein ganz abwegiger Ansatz, solange es halt nicht teuer wird. Wichtig ist Fail-Fast – wenn man einen Fehler macht, muss man ihn früh bemerken und schnell korrigieren. Eine Fehlerkultur ist essenziell. Wichtig sind im operativen Bereich Standards, kein Customizing und erreichbare Ziele.“
Nico: „Und im Strategischen?“
Berndt: „Viele Firmen machen große KI-Programme mit End-to-End-Fokus, viel Planung, hohem Invest –und bisher wenig vorzeigbaren Erfolgen. Die sind der BER oder Airbus A380 der KI; die werden nie fertig, erfüllen nicht die Erwartungen oder gehen am Bedarf vorbei und der Aufwand läuft aus dem Ruder. Dabei gibt es viele Anwendungen für Teilbereiche, die man unmittelbar einsetzen kann: sinnvoll vorkonfiguriert, standardisiert und mit offenen Schnittstellen.”
Nico: „Klar. Die großen Erfolge sind oft ungeplant. Und was als großer Erfolg geplant ist, wird oft ein Flop. Das musste schon Goethe mit Faust II erfahren, geplant, als das Werk, das von der gesamten Menschheit handeln sollte und sogar kosmischen Dimensionen. Und? Den Faust und seine Zitate kennt jeder, Faust II keiner.“
Berndt: „Aha, des Pudels Kern!“
Nico: „Nee, es irrt der Mensch, solang er strebt.“
Weitere Antworten gibt es auf der CCW: am Stand von Sogedes (Halle 3 G11) oder beim Vortrag von Nico Eisenreich „Erfolgreich mit der KI-Low-Road“ am Donnerstag 27. Februar im Rahmen der Dienstleister-Challenge. Berndt Walz ist Geschäftsführer der Sogedes GmbH, Technologieanbieter für den Kundendialog. Nico Eisenreich ist CEO der ja-dialog, einem Contact-Center-Dienstleister mit 500 Mitarbeitern.